Stelen im historischen Rudolstadt

Friedrich Schiller-Stele in Rudolstadt
Historische Persönlichkeiten, die in Thüringen, insbesondere auch in Rudolstadt gewirkt und ihre Spuren hinterlassen haben, zieren jetzt wieder in Form von Stelen die historische Innenstadt.
Der bekannteste in dieser neuen Form wieder in Rudolstadt präsentierte Kopf ist der von Friedrich Schiller.
Die Schillerstele befindet sich in der Brückengasse und ist eine von 12 Stelen, die historischen Persönlichkeiten gewidmet sind und Rudolstadts Stadtbild seit 2005/6 bereichern.
Anhand der Stelen können Besucher einen ganz kleinen Einblick in die Rudolstädter Geschichte bekommen.
Friedrich Schiller weilte seit 1787 mehrmals längere Zeit in Rudolstadt, prägte hier die Kultur- und Theaterlandschaft mit, wurde hier zu neuen Werken inspiriert und lernte hier nicht zuletzt die beiden Lengefeld-Schwestern kennen, die auch als Stelen heute wieder in seiner unmittelbaren Nähe stehen und von ihm in der Größe überragt werden, wie auch schon zu Lebzeiten.

 
Charlotte von Lengefeld-Stele in Rudolstadt Unmittelbar neben der Friedrich Schiller-Stele steht die von Charlotte von Lengefeld, die ja auch an der Seite des großen deutschen Dichters Friedrich von Schiller als seine Ehefrau lebte.
Charlotte von Lengefeld wurde 1766 im Lengefeldschen Haus hinter der Rudolstädter Stadtkirche als 2. Tochter des Oberforstmeisters vom Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt geboren, wo sie gemeinsam mit ihrer Schwester Caroline eine unbeschwerte Kindheit verbrachte.
1790 heiratete Friedrich Schiller Charlotte von Lengefeld in Wenigenjena. Aus der Ehe gingen 2 Töchter und 2 Söhne hervor.
Caroline von Schiller, eine der beiden Töchter engagierte sich später auch in Rudolstadt bezüglich mehrerer sozialer Projekte. Deshalb wurde die ehemalige Schillerschule von Rudolstadt an der Stelle des heutigen Kinos hinter 'm Theater auch nach ihr benannt.
Inzwischen gibt es wieder eine Rudolstädter Schillerschule am Bayreuther Platz, die aber diesmal den Namen Friedrich Schillers trägt.
Friedrich Schiller wurde Ende der 90er Jahre des 18. Jahrhunderts geadelt, so daß er sich fortan Friedrich von Schiller nennen durfte.


Caroline von Lengefeld-Stele in Rudolstadt
Caroline von Lengefeld, die ältere der beiden Schwestern, heiratete 1784 den Regierungsrat Ludwig von Beulwitz, dessen Stele am Beginn der Marktstraße steht.
In seinem Hause, der heutigen Schillerstraße 25, unserem heutigen Schillerhaus, fand am 7. September 1788 das erste Zusammentreffen der beiden größten deutschen Dichter - Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller statt.
Caroline von Beulwitz wurde 1794 geschieden und heiratete noch im selben Jahr Wilhelm von Wolzogen. Ihre Stele in der Brückengasse trägt den Namen Caroline von Wolzogen.
Caroline besaß auch eine schriftstellerische Ader und wetteiferte zeitweilig sogar mit Goethe und Schiller. Einer ihrer Zeitschriftenbeiträge, der namenlos abgedruckt wurde, wurde beispielsweise von damaligen Literatur-Experten zunächst fälschlicherweise Goethe zugeordnet.
1830 verfaßte sie das biografische Werk "Schillers Leben".

 
Georg Heinrich Macheleid-Stele in Rudolstadt
Georg Heinrich Macheleid lebte von 1723 bis 1801 und gilt als Erfinder des Rudolstädter und des Thüringer Porzellans.
Er wurde in Cursdorf geboren und studierte in Jena Theologie und Naturwissenschaften. Zugunsten der Naturwissenschaften gab er sein fürstliches Priesteramt im damaligen Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt auf.
Er kannte teilweise die Technologien von Böttcher und dessen Team in Dresden, entwickelte aber eigene Varianten und neue Technologien mit einheimischem Kaolin, das in der Gegend zwischen Königsee und Sitzendorf gefunden wurde, so daß man schon vom einheimischen, thrüringischen Porzellan sprechen kann. 1760 eröffnete er die erste Porzellanmanufaktur in Sitzendorf, die 1762 nach Rudolstadt-Volkstedt, also näher an die fürstliche Residenz auf der Rudolstädter Heidecksburg heran zog. Noch heute wird in Volkstedt in der "Ältesten" Porzellan produziert.
Das Porzellanhandwerk entwickelte sich nach und neben dem Töpfereihandwerk zu einem wichtigen Erwerbszweig in Rudolstadt und Umgebung.


Am Anfang der Marktstraße stehen neben der Friedrich Wilhelm Ludwig von Beulwitz-Stele auch noch die Stelen von Charlotte Freifrau von Stein und die von Carl Gerd von Ketelhodt.
An der Ecke Strumpfgasse/Marktstraße befindet sich die Stele des Musikers Albert Methfessel.
In der Nähe des Rudolstädter Gerichtes stehen weitere 4 Stelen der historischen Persönlichkeiten Friedrich Wilhelm August Fröbel, dem Erfinder des Kindergartens in Bad Blankenburg; Ludwig Friedrich II., Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt, der Friedrich Schiller besonders schätzte und unterstützte; Caroline Louise von Schwarzburg-Rudolstadt und Katharina von Schwarzburg, auch die "Heldenmütige" genannt.
 

 
to the top Home © Karin Vogler, Rudolstadt