1722 fand auf dem Rudolstädter Oberanger erstmals ein großes Schützenfest
statt, das sich bald zum Volksfest entwickelte und Besucher aus Nah und Fern anzog.
Sogar die damaligen Fürsten, sollen sich zuweilen unter's Volk gemischt haben, um
dieser Attraktion des Armbrustschießens auf einen hölzernen Vogel und der
jährlichen Ermittlung des Schützenkönigs bei zu wohnen.
Auch Friedrich v. Schiller und Johann Wolfgang v. Goethe zählten
zu den prominenten Gästen dieses traditionellen
Geschehens. Inzwischen gesellten sich viele Schausteller und Fahrgeschäfte hinzu, so daß der Platz auf dem ehemaligen Anger nicht mehr ausreichte. So zog das "Vogelschießen" 1953 an's gegenüberliegende Saaleufer auf die Bleichwiese um, die nun jedes Jahr Ende August für 2 Wochen das angestammte Domizil des mittlerweile größten Volksfestes dieser Art in Thüringen darstellt. |
Inzwischen gibt es viel mehr Bewerber von Fuhrbetrieben und Schaustellern aus ganz
Deutschland als auf der Rudolstädter Bleichwiese Platz finden. Auch die Besucher kommen aus der gesamten Region und teilweise von weiter her. Einheimische Bratwurststände gehören ebenso ins Stammprogramm wie das große Feuerwerk am letzten Freitag des Festes. |
Bis 1989 bildete auch der Vogelschießenjahrmarkt für viele einen besonderen
Höhepunkt, weil hier Waren feilgeboten wurden, die es sonst nicht oder nur selten gab.
Zu DDR-Zeiten stellte man sich schon lange vor Eröffnung des Marktes an, um einige
der begehrten Mangelwaren, wie z.B. Wachstuch und viele andere Dinge des täglichen
Bedarfs, wofür man sonst Dienstreisen nach Berlin nutzen mußte, zu erwerben. In der Nachwendezeit gewann der Schützenumzug am 2. und letzten Sonntag wieder mehr an Bedeutung. |
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